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Liebe Medienschaffende, hier findet ihr Informationen übers Festival und unseren Medienkontakt.
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Medienmitteilungen
- 05.11.24 - AUSBLICK
Das Festival findet von Mittwoch, 27. November bis Sonntag, 1. Dezember in Zürich statt – in den Kinos Riffraff und Xenix, der Gessnerallee, dem 25hours Hotel sowie erstmals auch im Pfauen des Schauspielhauses. Die Porny Days sind ein Film- und Kunstfestival, das allen Formen von Begehren sowie allen Geschlechtern und Körpern Raum gibt. Das Festival ist auch eine Bühne für unterschiedliche Performances sowie ein sicherer Raum, um diverse Formen von Sexualität zu diskutieren und auszuleben. Hier ein paar Perlen aus dem diesjährigen Programm.
Live-Filmdreh Haben Sie schon einmal zugeschaut, wie eine explizite Szene gedreht wurde? Wir geben Ihnen gleich zweimal die Gelegenheit dazu. Das Lausanner Kollektiv Oil Productions, das bei seinen Drehs stets auf gute Bedingungen und faire Bezahlung für alle Beteiligten achtet, wird im Rahmen des sexpositiven Abends «Porny Play» am Freitag eine Szene drehen. Und das queere Kollektiv AORTA Films aus New York wird am Samstag Jamal Phoenix und Bishop Black, zwei Stars der alternativen Szene, in Pose setzen. Das Publikum ist eingeladen, sich am Drehbuch zu beteiligen.
Hentai Auch aufgrund der in Japan herrschenden Zensur entstanden, sind explizite Anime zu einem eigenen Genre und einer Kunstform geworden. Mit Sinan Şahin, der in Deutschland den grössten Hentai-Vertrieb ausserhalb Japans betreibt, haben wir ein Programm für Feinschmecker:innen zusammengestellt. Şahin ist auch Experte für Hentai und es wird Gelegenheit geben, ihm vor Ort Fragen zu stellen.
«The Visitor» Von der Berlinale an die Porny DaysBishop Black wird nicht nur am Livedreh mit AORTA Films zu sehen sein, sondern auch auf der Leinwand: in «The Visitor», dem Spielfilm von Bruce LaBruce, der bereits an der Berlinale für Aufsehen sorgte. Das Passolini-Remake erzählt die Geschichte eines Gestrandeten, der von einer reichen Familie als Putzkraft angeheuert wird. Bevor er deren Mitglieder der Reihe nach verführt und die Klassenverhältnisse zu unterwandern beginnt.
Eine Sexparty, aber verspielter! Wir haben den Freitagabend bereits erwähnt, wo Oil Productions einen kurzen Film drehen werden: Wir nennen ihn «Porny Play». Es ist eine sexpositive Zusammenkunft, bei der unter den Gästen vieles passieren kann, aber spezielle Regeln gelten: Die Besucher:innen werden nüchtern sein, an der Bar wird es keinen Alkohol geben, und um 1:00 Uhr ist Schluss. Vielleicht fragen Sie sich: Wie organisiert man so was? Schreiben Sie uns, wir erzählen es Ihnen gern.
So viel mehr! Alle Highlights aus diesem umwerfenden Programm aufzuzählen? Unmöglich. Darum hier noch ein paar Teaser: «Perfomer in Focus» ist dieses Jahr Puck Ellington. Die junge aufstrebende Performer:in wird uns erzählen, wieso sie in diesem Metier tätig ist. Sex auf Drogen – zu dem Thema zeigen wir eine Auswahl von Filmen, ausserdem wird es dazu eine offene Diskussion mit Expert:innen geben. Schwule trans Männer waren in der queeren Szene lange ein Tabu – wir zeigen sie und ihr Begehren im Dokfilm «Desire Lines». An unserer traditionellen Festivalparty, der «Sweat & Glitter», wird nicht nur Meg10 auflegen, die in Berlin eine der ersten Clubreihen mit weiblichen, non-binären und BIPOC-DJs gegründet hat, es erwarten Sie dort auch mehrere Stripshows (vielleicht ein bisschen anders, als Sie es sich gewohnt sind). Ausserdem zeigen wir «Baise-moi», den Skandalfilm der französischen Starautorin Virginie Despentes, eingeführt von Bernadette Kolonko (ZhdK).
Genug von Sex jetzt? Vielleicht denken Sie nun, wie wir die Sexualität hier feiern, müsste doch hinter all dem eine Message stecken: Nur ein Leben mit viel und vor allem aufregendem Sex sei ein gelungenes Leben. Nun, so meinen wir es natürlich nicht. Wir sind da ganz bei Beate Absalon, Kulturwissenschaftlerin an der Humboldt-Universität Berlin und Autorin des Buchs «Not giving a fuck» (2024), die findet: Sexpositiv soll nicht Druck bedeuten. Am Festival wird sie mit uns der Frage nachgehen: Ist aus der Möglichkeit zu ausgelassenem Vögeln eine Verpflichtung geworden, vom Verbotenen zum Gebotenen?
Schreiben Sie uns gern (presse@filmkunstfestival.ch), wenn Sie mehr zum Festival wissen wollen. Gerne stellen wir auch Kontakte für Interviews her.
- 4.12.23 - RÜCKBLICK
Liebe Freund:innen
Die 11. Ausgabe des Film Kunst Festivals war ein Feuerwerk der Porny-ness! Über 2000 Gäst:innen besuchten die Filmvorstellungen im Kino Riffraff und im Kino Xenix. Auch Performances, Ausstellungen, Workshops, Diskussionsrunden und natürlich die legendäre Sweat & Glitter Party waren weitgehend ausverkauft. Der Porny Shorts Award 2023 geht an Hanna Schaich für ihren Kurzfilm CUM AS YOU ARE.Rekordverdächtige 1'969 Besucher:innen füllten dieses Jahr die Kinosäle des Riffraff, um sich von einem bunten Kurz- und Langfilmprogramm inspirieren zu lassen. Die Performances im Schauspielhaus waren fast restlos ausverkauft und lockten rund 500 Zuschauer:innen in den Schiffbau. Auch die Workshops und Performances im Das Gleis und im Baby Angel erfreuten sich grosser Beliebtheit – darunter LITTLE WHOREHOUSE DE CHINOISE, die Paneldiskussion STIGMA SEXARBEIT und ein Workshop zu ALTERNATIVEN BEZIEHUNGSFORMEN. Die Vorverkaufstickets für die Sweat & Glitter Party im Exil waren nach unglaublichen 2 Minuten ausverkauft!
Porny Award 2023
Auch dieses Jahr kürte die Porny Jury, bestehend aus Pornoproduzentin und -Regisseurin Paulita Pappel, dem Filmemacher Leandro Goddinho und Estelle Starstruck vom sexworkers collective, die Gewinner:innen des diesjährigen Kurzfilmpreises. Der PORNY SHORTS AWARD 2023 geht an Hanna Schaich für ihren Kurzfilm CUM AS YOU ARE. Der Film ist "eine Kombination aus gut durchdachter Filmästhetik und einem starken politischen Statement", so die Jury. Besonders hervorgehoben wurde die Vielfalt der Darsteller:innen, die den Film "zu einem Fest für queere Identitäten, unterschiedliche Sexualitäten und Sexpraktiken" machen.
Eine LOBENDE ERWÄHNUNG erhielt PIGS AT FIRST SIGHT von Jamal Phoenix – laut Jury "eine dringend benötigte lustvolle Darstellung transmaskuliner schwuler Sexualität". Besonders beeindruckt war die Jury von der "bezaubernden Mischung aus Verspieltheit und Spontaneität".Vielen Dank an alle Künstler:innen, Filmschaffenden, Kooperationspartner:innen und Unterstützer:innen und natürlich an euch, die das Festival ein weiteres Mal zu einem unvergesslichen Erlebnis gemacht haben!
Fühlt euch herzlich umarmt und bis zu nächsten Mal!
- 03.12.2023 - JURY STATEMENT
PORNY AWARD 2023: CUM AS YOU ARE - Hanna Schaich
Jury statement: This exceptional film is a combination of well-crafted cinematic aesthetics and a strong political statement, poetically weaving together the different layers of words, music and storytelling languages. The diverse cast is central to the empowering nature of the film, making it a celebration of queer identities and different sexualities and sex practices. This film is a collage of emotions, an explosion of creativity that resonates with audiences with authenticity and inclusivity. The jury is delighted to award "Cum As You Are" as the winner of the 11th edition of Porny Days.
SPECIAL MENTION 2023: PIGS AT FIRST SIGHT - Jamal Phoenix
Jury statement: This film captivates with its enchanting blend of playfulness and spontaneity. For a much needed representation of transmasculine gay sexuality that conveys joy the special mention of the 11th edition of Porny Days goes to “Pigs At First Sight".
PORNY SHORTS JURY 2023: Paulita Pappel, Leandro Goddinho, Estelle Starstruck
- 17.11.2023 - STATEMENT
Die Porny Days werden momentan medial angegriffen. Dabei wird perfider Rassismus, Sexismus und Queerfeindlichkeit reproduziert, und es wird Empörung darüber laut, dass unser Festival Themen wie Sexpositivity, Intersektionalität und Diversität mit verschiedenen künstlerischen Zugängen in Zürcher Kulturstätten wie dem Schauspielhaus präsentiert. Dass uns nun ein polemischer, reaktionärer Gegenwind entgegenweht, überrascht uns nicht. Sexualität und Körper waren schon immer Teil der menschlichen Kultur und daher auch immer Ziel von reaktionären Verboten, gleichmachenden 'Richtig-und-Falsch'-Vorstellungen sowie dem Unsichtbarmachen von menschlichen Bedürfnissen und Sehnsüchten. Auch das Interesse von Medien und Werbung, diese Themen für Klicks und Reichweite auszuschlachten, ist nicht zu übersehen.
Das Film und Kunstfestival Porny Days möchte jedoch mit einem offenen Zugang zum Körper, zur Darstellung von Sex und verschiedenen künstlerischen Zugängen als niederschwelliger und wohlwollender Treffpunkt dienen. Ein Begegnungsort, an dem sich Besucher:innen in Workshops austauschen und voneinander lernen können, ohne Schamgefühle. Ein Raum, in dem wir in Kontakt treten mit Menschen, die in der Sexindustrie arbeiten – einer Industrie, deren Produkte von einem Großteil der Gesellschaft konsumiert, gleichzeitig aber stigmatisiert werden. Ein Ort, an dem wir anhand von Lesungen und Performances von neuen Realitäten lernen und uns inspirieren lassen können. Ein Kino, in dem wir aufatmen, weil wir endlich Filme sehen, in denen Körperformen gezeigt werden, mit denen wir uns identifizieren können. Und eine Plattform, auf der wir uns gegen die politische Instrumentalisierung von Sexualität wehren.
In den gegenwärtigen Zeiten, geprägt von alltäglicher sexualisierter Gewalt, zunehmenden Angriffen gegen queere Menschen und der Aufarbeitung jahrelangen Missbrauchs in Institutionen, sind die Porny Days wichtiger denn je. Sie stehen für ein solidarisches Miteinander, ein behutsames Erkunden und ein lustvolles Erleben. Deshalb laden wir euch herzlich ein, unser Festival zu besuchen, gemeinsam über brennende Themen zu diskutieren und uns gegenseitig zu unterstützen – fernab des hetzenden, spalterischen Tons, den einige Medien derzeit für ihre Klickgenerierung nutzen. Wir freuen uns auf einen lebendigen Austausch, möglichst viele interessierte und solidarische Menschen.
Liebe Medienschaffende: bevor ihr ihr vorschnell diskriminierende Inhalte reproduziert und Falschaussagen zu unseren Programm übernehmt, meldet euch doch zuerst bei uns und fragt uns direkt, was unsere Beweggründe sind.
STATEMENT PORNY DAYS - ENGLISHThe Porny Days are currently facing a media attack. In this process, insidious racism, sexism, and queerphobia are being reproduced, and there's an outcry about our festival presenting topics such as sex positivity, intersectionality, and diversity through various artistic approaches in Zurich cultural venues like the Schauspielhaus. The fact that we are now facing polemical, reactionary opposition does not surprise us. Sexuality and the body have always been part of human culture and have thus always been the target of reactionary prohibitions, homogenizing 'right-and-wrong' notions, and the invisibilization of human needs and desires. The interest of media and advertising in exploiting these topics for clicks and reach is unmistakable.
However, the Porny Days Film and Art Festival aims to serve as a low-threshold and benevolent meeting point with an open approach to the body, the portrayal of sex, and various artistic approaches. A place of encounter where visitors can exchange and learn from each other in workshops without shame. A space where we connect with people working in the sex industry – an industry whose products are consumed by a large part of society but are simultaneously stigmatized. A place where we learn about new realities and get inspired through readings and performances. A cinema where we breathe a sigh of relief because we finally see films showing body shapes with which we can identify. And a platform where we stand against the political instrumentalization of sexuality.
In these current times, marked by everyday sexualized violence, increasing attacks against queer people, and the processing of years of abuse in institutions, the Porny Days are more important than ever. They stand for a solidarity-based coexistence, careful exploration, and joyful experience. Therefore, we warmly invite you to visit our festival, to discuss burning issues together and to support each other – away from the inciting, divisive tone that some media are currently using for their click generation. We look forward to a lively exchange, as many interested and supportive people as possible.
Dear media representatives: before you hastily reproduce discriminatory content and adopt false statements about our program, please contact us first and ask us directly about our motives.
- 30.10.23 - AUSBLICK
Die 11. Ausgabe der Porny Days findet vom 29. November bis 3. Dezember 2023 statt. Zu den Highlights des diesjährigen Festivals gehören eine RETROSPEKTIVE zur sexpositiven und postpornografischen Kultur der Neunzigerjahre in San Francisco und eine PANELDISKUSSION ZUM THEMA EXOTISIERUNG & EROTISIERUNG mit Mithu Sanyal, Brandy Butler und Mohamed Amjahid. Einen Schwerpunkt setzen wir in in diesem Jahr mit dem Thema SEXARBEIT.
Die Porny Days 2023 konnten dieses Jahr zahlreiche Kooperationen eingehen und werden in verschiedensten Spielstätten durchgeführt: Schauspielhaus (Schiffbau), Kino Riffraff, Kino Xenix, Das Gleis, Exil, Baby Angel, L200, Shedhalle Zürich und 25hours Hotel.